Es war soweit, das Fahrwerk und die Felgen sollten eingetragen werden. Also schnell in der Mittagspause zum Autohaus, sollte ja nicht lange dauern, dachte ich zumindest.
Die Umbauten wurden gründlich unter die Lupe genommen, mit dem Ergebnis, dass einige Dinge noch behoben werden müssen, damit der TÜV-Prüfer alles einträgt. 2 Stunden gewartet und eine Menge Geld los, für nichts. Die Laune war im Keller.
Hier seht ihr die Mängelliste:
Bei den Bremsschläuchen orientierten wir uns an den modernen Toyotas und befestigten ihn zwischen Felge und Fahrwerk statt hinter dem Fahrwerk. Die Länge und die mittlere Befestigung passte nicht mehr, das heißt ein anderer Bremsschlauch musste her. Ich bestellte also zwei passende Stahlflex-Bremsleitungen mit TÜV-Gutachten bei https://www.probrake.de/.
Ich entschied mich für folgende Konfiguration:
Mit Versand kostete mich das 118,85€ für 2 Bremsleitungen. Der Versand ging schnell und die Qualität ist echt gut. Klare Empfehlung von mir.
Ich baute mir noch einen neuen Halter aus dünnem Blech, der den Bremsschlauch mittig in Position hält. Der Einbau lief soweit gut und auch der TÜV-Prüfer nickte alles ab. Damit war dieser Mängel dann behoben.
Das Bördeln sollte auch kein großes Problem sein. Der Arbeitskollege von meinem Vater hatte ein Bördelgerät für Kotflügel, welches er uns auslieh.
Als wir das Bördelgerät an der Radnabe befestigten merkten wir schnell, dass der Arm des Bördelgeräts zu lang ist und nicht ins Radhaus passt. Somit mussten wir den alten Weg gehen, Hitze und Karosseriehammer.
Trotz der Hitze splitterte der Lack natürlich ab, das war aber auch zu erwarten bei einem über 20 Jahre altem Auto. Wir legten die Kanten nur etwas an, so, dass es passt. Wir versiegelten die Stellen noch mit Wachs, damit es nicht rostet. Der Plan ist, dass im nächsten Jahr die breiteren Felgen drauf sollen, damit das überhaupt passt, müssen die Kanten sowieso nochmal richtig angelegt werden. Eine Lackierung ist ebenfalls noch geplant.
Somit war dieser Mängel auch behoben.
Abrollumfang kleiner --> höhere Geschwindigkeit auf dem Tacho --> ab 4% kleiner = Geschwindigkeitsprüfung notwendig
Abrollumfang größer --> niedrigere Geschwindigkeit auf dem Tacho --> kein Problem
Möglichkeit 1 ist andere Reifen zu fahren mit einer höheren Reifenflanke. Laut Gutachten der Felgen sind 185/50/R14 möglich. Reifen in der Größe mit Reifenfreigabe zu finden, gestaltet sich allerdings nahezu unmöglich.
Möglichkeit 2 ist, wie auch auf der Mängelliste geschrieben, ist eine Geschwindigkeitsprüfung zu machen. Diese kostet nochmal ca. 130€ und wird direkt vom TÜV-Prüfer gemacht. Der TÜV-Prüfer gab mir die Grenzbereiche die ich nicht überschreiten durfte und sagte zu mir ich solle mit dem Handy die Geschwindigkeit messen. Gesagt, getan. Die Geschwindigkeit passt laut dem Handy auf den km/h genau, es darf aber auch kein km/h mehr sein.
Damit war die Entscheidung gefallen, die Geschwindigkeitsprüfung vom TÜV-Prüfer machen zu lassen.
Es wird bei 3 Geschwindigkeiten gemessen, 40 km/h, 80 km/h und 120 km/h. Diese Geschwindigkeiten werden laut Tacho gefahren und dann jeweils mit der Geschwindigkeit per GPS verglichen. Die Geschwindigkeit per GPS muss in einem Grenzbereich liegen, damit die Prüfung erfolgreich ist.
Geschwindigkeit laut Tacho 40 km/h --> Grenzbereich 40-48 km/h
Geschwindigkeit laut Tacho 80 km/h --> Grenzbereich 80-92 km/h
Geschwindigkeit laut Tacho 120 km/h --> Grenzbereich 120-136 km/h
Glücklicherweise stimmten in der Prüfung vom TÜV-Prüfer die Geschwindigkeiten ebenfalls auf den km/h genau, somit war das dann auch erledigt.
Aufgrund der "niedrigen" Einpresstiefe der Felgen wurde vom TÜV-Prüfer ein Nachweis über die Radstumpffestigkeit gefordert. Davon hörte ich zum ersten Mal. Hier gab mir der TÜV-Prüfer den Tipp, in den Gutachten von Spurplatten für mein Auto zu schauen, denn diese benötigen diesen Nachweis ebenfalls, da sich durch eine Spurplatte die Einpresstiefe ebenfalls ändert.
Nach ein paar Anfragen und mehreren Gutachten, fand ich heraus, dass die Radstumpffestigkeit bis zu einer ET14 gegeben ist. Das war perfekt, denn ich hatte ja noch Felgen mit einer Einpresstiefe von 15 in der Garage, die ich in Zukunft fahren wollte. Der TÜV-Prüfer gab sich zum Glück mit den Gutachten zufrieden. Somit war auch der letzte Mängel behoben.